„SAGEN, WAS IST!“
Die soziale Frage aus feministischer Perspektive
Diskussion im Rahmen der Reihe RI-Perspektiven
Veranstaltungsdatum:
3. Juni 2019
18:30 bis 20:30
Anmeldung erbeten: hier
Ort
Karl-Renner-Institut
Karl-Popper-Straße 8
1100 Wien
(Quartier Belvedere, Hauptbahnhof)
Diskussion
MARINA HANKE,
Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen
ALEXANDRA WEISS,
Autorin, Politikwissenschafterin
Moderation
KATHRIN GLÖSEL,
Redakteurin, Politikwissenschafterin
Im Anschluss
Büchertisch und Möglichkeit zur Buchsignierung „Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik“. Wanderausstellung „Schwestern, zur Sonne, zur Freiheit – Geschichte der sozialdemokratischen Frauenbewegung“
Inhalt
Die Arbeitslosigkeit von Frauen über fünfzig Jahren stieg in den letzten Monaten im Gegensatz zur Arbeitslosigkeitsrate von Männern. In diesem Zusammenhang erscheint es nahezu ironisch, dass die Zielvorgabe, die Hälfte der AMS-Förderungen für Frauen zu verwenden, vom Sozialministerium zu Beginn dieses Jahres gestrichen wurde. Dieser Punkt ist nur einer unter vielen, der zeigt, wo die Regierung den Sparstift ansetzt und welches Frauenverständnis vorherrscht. Seien es Kürzungen bei Förderungen von Frauenvereinen und der Sozialhilfe oder bewusste Diskussionen zur Abtreibung – sie ergeben ein fragwürdiges Maßnahmen-Mosaik der rechtskonservativen Regierung. Politikerinnen wie die erste Frauenministerin Österreichs – Johanna Dohnal – waren im Vergleich dazu fortschrittliche Befreiungskämpferinnen für eine menschliche Gesellschaft, wo nicht Frauen auf Männer angewiesen sind, um finanziell über die Runden zu kommen. Nicht der Mann muss als Alleinernährer das Einkommen besorgen, sondern jede und jeder kann und muss Beiträge leisten um die Gesellschaft am Leben zu halten. Nicht die konservative Familie steht im Zentrum der Gesellschaft, sondern die Frage, wie es den Schwächsten in der Gesellschaft geht. Zentraler Beweggrund für das Buch von Alexandra Weiss und Erika Thurner über das Leben und Wirken Johanna Dohnals war, eine Diskussion zu entfachen zur neuen, ‚alten‘ sozialen Frage. Der kritische Feminismus, der wieder zur Befreiungsstrategie für Frauen und für eine geschlechtergerechte, menschliche Gesellschaft wird. Diese neue Version der ‚alten‘ sozialen Frage wird im Rahmen des Gesprächs aufgearbeitet und eingehend analysiert.
Zum Buch
BuchcoverAlexandra Weiss / Erika Thurner (Hg.):
Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik
Dokumente zu einer Pionierin des österreichischen Feminismus
Verlag Promedia 2019
240 Seiten
€ 25,00
ISBN 978-3-85371-454-6
Im Frühjahr zum 80. Geburtstag von Johanna Dohnal erschienen, umfasst das Buch Analysen zentraler Beiträge von Dohnal, ergänzt um Kontextualisierungen ihrer eigenen Biographie. Dabei werden die zentralen Fragen in den Mittelpunkt gestellt: „Was sind die Herausforderungen und Ansatzpunkte für eine emanzipatorische Frauenpolitik? Wo liegen die Herausforderungen u. Widerstände?“
Eine Veranstaltung aus der Reihe „RI-Perspektiven“ in Gedenken an Johanna Dohnal in Kooperation mit den SPÖ-Bundesfrauen und den Wiener SPÖ-Frauen
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos und (Film-)Aufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, zu.