„Reise jenseits der Gewalt“
Frauenhäuser in Istanbul und Wien
Begrüßung: LAbg. GRin Nurten Yilmaz
Filmvorführung: „Reise jenseits der Gewalt“ (OmeU, 30 min)
Im Gespräch: Hermine Sieder, Beratungsstelle des Vereins Wiener Frauenhäuser
und Filiz Karahasanoglu, MOR CATI – Frauenzentrum in Istanbul
Moderation: Angela Zach-Buchmayer, ega
Immer noch ist Gewalt gegen Frauen alltäglich. Sie ist unabhängig von Erziehung, sozialer Stellung, Einkommen und religiösen Grenzen. Weltweit gesehen ist Gewalt in der Familie bzw. in Paarbeziehungen die häufigste Form von Gewalt gegen Frauen. Wie sieht die unmittelbare Hilfestellung von Frauenhäusern aus und wie kann betroffenen Frauen langfristig geholfen werden?
Als Beraterin, Schulende und Mitwirkende am Gewaltschutzgesetz setzt sich Hermine Sieder
seit über 25 Jahren in beeindruckender Weise für das Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder ein. Sie war 1992 Mitbegründerin der ersten Beratungsstelle des Vereins Wiener Frauenhäuser in Wien. Neben der direkten Beratung gilt ihr Interesse der Präventions- und Schulungsarbeit, sowie der Weiterentwicklung gesellschaftspolitischer Prozesse.
1990 wurde in Istanbul mit Mor Cati das erste Frauenzentrum mit psychologische und rechtliche Beratung eröffnet. Als Erweiterung wurde 1995 ein Frauenhaus von Mor Cati eröffnet, dieses musste aber schon nach drei Jahren aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung geschlossen werden. In diesem Zeitraum fanden 350 Frauen und 203 Kinder Schutz und Unterkunft. Derzeit wird der Betrieb des Frauenzentrum durch ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Spenden aufrechterhalten. Die studierte Germanistin Filiz Karahasnoglu kommt aus der türkischen Frauenbewegung, mit großem Engagement betreut sie Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betoffen sind. Sie wird über die aktuelle gesellschaftspolitische Situation in der Türkei berichten und ob es derzeit Anzeichen einer Unterstützung für die Wiederinstallierung von Frauenhäusern in der Türkei gibt.
„Reise jenseits der Gewalt“, TR 2005, ca. 30 Minuten von den Filmemacherinnen Duygu CAVDAR, Saniye DENLI, Zarif Sakine AKGÜL (FilmMor): Sehr offen berichten drei Frauen aus ihrem Leben und darüber, wie sie der häuslichen Gewalt ein Ende setzen konnten. Der Film ist in türkischer Originalfassung mit englischen Untertiteln.
Aus der türkischen Frauenbewegung hervorgegangen ist FilmMor eine Plattform exklusiv für Filmemacherinnen. Eines der Hauptziele von FilmMor ist es, Frauen im Kino sichtbar zu machen. Die meist dokumentarischen Arbeiten handeln eindrucksvoll und unverfälscht über die unterschiedlichsten Lebenserfahrungen von Frauen, ihren Problemen und Wünschen.
Eintritt frei!
Film und Diskussion am 4. Dezember 2007, 18.30 Uhr
Ort: ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien
Es findet kurz vor Beginn der Veranstaltung eine Mahnwache gegen Gewalt an Frauen statt.