Vielfalt von Frauen erfassen – Intersektionalität als politisches Konzept – 14. November 2013

2013 Podiumsdiskussion Renner Institut (c)RI/AstridKnie

Intersektionalität ist spätestens seit der Jahrtausendwende zu einem zentralen Konzept der feministischen Theorie geworden. Seinen Ausgangspunkt nahm es aber schon in den sozialen Bewegungen und v.a. dem Black Feminism, in dem das Interagieren von Herrschaftsverhältnissen entlang von „Rasse“/Ethnie, Klasse und Geschlecht thematisiert und analysiert wurde. Seit geraumer Zeit ist das Konzept auch auf der Ebene staatlicher Politik angekommen und nimmt v.a. in der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union und der Vereinten Nationen eine wichtige Rolle ein. Allerdings sind damit begriffliche und inhaltliche Verschiebungen einhergegangen.

Die gängigen Begriffe im Kontext europäischer Politik dazu sind die der Antidiskriminierungs- und Diversitätspolitik. Auf den feministischen Intersektionalitätsdiskurs wird hier aber kaum noch Bezug genommen, obwohl internationale Frauenbewegungen, feministische Theorie und empirische Geschlechterforschung einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung und Etablierung des Konzepts hatten. Kennzeichnend ist aber nicht nur ein „Abschneiden“ der theoretischen und politischen Traditionen des Konzepts, sondern vor allem das Ignorieren einer zentralen Dimension der Intersektionalitätsforschung – nämlich von Klassenunterschieden.

Der Vortrag geht nach einer kurzen Erläuterung des feministischen Konzepts Intersektionalität der Frage nach, wie es Eingang in den Kontext europäischer und nationaler Politik gefunden hat. Dabei stellt sich auch die Frage nach Umformungen und Einbettungen in neoliberale Politikkonzepte und deren Auswirkungen auf die ursprünglichen Intentionen feministischer Politik und Gesellschaftsanalyse.

Vielfalt von Frauen erfassen
Intersektionalität als politisches Konzept
eine Veranstaltung aus der Reihe „Feminismus in Theorie und Praxis

Donnerstag, 14. November 2013, 18.00 – 20.00 Uhr

ega:frauen im zentrum,
Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Begrüßung:
BARBARA HOFMANN, Karl-Renner-Institut

Podium:
BIRGIT SAUER, Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

INGRID NIKOLAY-LEITNER, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft

Moderation:
ALEXANDRA WEISS, Politikwissenschafterin

Die Vortragsreihe „Feminismus in Theorie und Praxis“ möchte den Diskurs beleben, die Verbindung von Politik und Forschung wieder enger knüpfen und einen feministischen Austausch etablieren.

Weiter Informationen unter: www.renner-institut.at

Information und Anmeldung:
Antonia Baumgarten
T 01 804 65 01-43
Karl-Renner-Institut
baumgarten@renner-institut.at

Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos und Filmaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, zu.

Foto: © Astrid Knie

 

 


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