Der lange Arm der Kaiserin. Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich – Dokumentarfilm von Susanne Riegler – 9. Oktober 2012 – Beginn: 19.00 Uhr

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Der lange Arm der Kaiserin.
Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich
Ein Dokumentarfilm von Susanne Riegler

9. Oktober 2012 – Beginn: 19.00 Uhr
im ega:frauen im zentrum
– Windmühlgasse 26 – 1060 Wien

Eröffnung: GR.in LAbg. Mag.a Nicole Berger-Krotsch – SPÖ Wiener Frauensekretärin

Obwohl der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft seit 1975 in Österreich unter bestimmten Bedingungen straffrei ist, wird das Thema noch immer tabuisiert. Frauen die sich für eine Abtreibung entscheiden, geraten nach wie  vor unter moralischen und sozialen Druck.
Der Dokumentarfilm „Der lange Arm der Kaiserin“ fragt: Warum ist das so?

„Kaiserin“ Maria Theresia, die 16 Kinder gebar, verfügte in ihrem Gesamtwerk Constitutio Criminalis Maria Theresiana, dass Frauen, die in großer Not ihre Schwangerschaft abbrachen, hingerichtet wurden. Die mariatheresianischen Restriktionen drangsalierten über zweihundert Jahre lang die Frauen in Europa. In Österreich galt bis vor 37 Jahren der § 144, der für Abtreibung bis zu 5 Jahre „schweren Kerker“ vorsah. Schuld und Scham ziehen einen roten Faden durch die Erzählungen von ZeitzeugInnen die diese zynische, die Frauen demütigende und auf Fortpflanzungskontrolle ausgerichtete Judikatur noch erlebt haben. Der Dokumentarfilm beschreibt eine Zeit, in der alleine nur das Sprechen über Sexualität als „schiaches Reden“ galt, wie sich eine 82jährige Lungauerin ausdrückt. Liebliche Landschaftsaufnahmen, blumige Musik und bürgerlicher Anstand kollidieren mit grausamen Geschichten darüber, wie mit Frauen umgegangen wurde.

Die Historie wird von einer Frauenstimme aus der Gegenwart unterbrochen. Sie gehört einer Studentin, die, wie viele andere Frauen, über ihre Abtreibungsgeschichte nicht öffentlich reden möchte und daher anonym bleibt. Sie will sich nicht ständig „rechtfertigen müssen“. Die Frage steht im Raum: Greift der lange Arm der Kaiserin noch immer nach uns? Das Ende des Films gibt eine klare Antwort. (Text: Susanne Riegler)

Im Anschluss folgt eine Diskussion mit.:
Sandra Frauenberger
– Stadträtin für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal
Susanne Riegler – Autorin und Regisseurin des Films
Dr.in Helene Klaar – Rechtsanwältin
Ing.in Elke Graf – Geschäftsführerin pro:woman Ambulatorium

Moderation: Marina Hanke – SJ Wien Frauensprecherin

Eintritt frei!

Zum Film:
Buch und Regie:
Susanne Riegler
Sprache: Deutsch
Länge: 65 min

Um Anmeldung wird gebeten unter: office@ega.or.at oder 01-589 80


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